Darum ist gesundes Essen so wichtig
Kinder wollen essen, was ihnen schmeckt. Dazu zählen vor allem Süsses und Fettiges. Gemüse und Obst dagegen rangieren auf der Beliebtheitsskala weit unten. Doch auch wenn es für Eltern nicht immer einfach ist, ihre Kinder zu einem gesunden Essverhalten anzuhalten: Eine ausgewogene Ernährung ist das A & O für eine optimale Entwicklung. Fünf Gründe, warum es sich lohnt, den Nachwuchs von klein auf gesund zu ernähren.
- Was Hänschen nicht isst, mag Hans nimmermehr
- Schmecken kann man lernen
- Wer wachsen will, braucht Nährstoffe
- Gutes Essen macht schlau
- Eine ausgewogene Ernährung hält gesund
Bei der Geburt können Kinder fünf Geschmacksrichtungen unterscheiden: süß, sauer, salzig, bitter und umami (deftig/herzhaft). Dabei ist eine Vorliebe für Süßes angeboren und schon die Muttermilch hat eine leicht süßliche Note. Dies ist evolutionär gesehen durchaus sinnvoll, denn: Giftige Pflanzen schmecken meist bitter, nahrhafte dagegen eher süß. Geprägt werden Geschmacksempfinden, Vorlieben und Abneigungen aber auch im Kleinkindalter. Daher ist es besonders wichtig, Kindern eine breite Vielfalt an Lebensmitteln anzubieten. Säuglinge, die eine abwechslungsreiche Beikost erhalten, sind auch im späteren Leben bessere und unkompliziertere Esser. Dies ergaben auch Studien von Prof.Dr. Maier-Nöth (Maier et al., 2008). Eltern sollten also auf möglichst viel Abwechslung schon zu Beginn der Beikost achten.
Da Kinder mehr oder weniger Zeit benötigen, einen neuen Geschmack kennenzulernen, brauchen Eltern aber vor allem eins: Durchhaltevermögen! So sollten sie nicht zu schnell aufgeben und neue Lebensmittel immer wieder anbieten, auch wenn diese anfangs abgelehnt werden. In Studien zum Essverhalten von Kleinkindern konnte Prof.Dr. Maier-Nöth nachweisen, dass es bis zu 8 Versuche braucht, bis Kinder einen neuen Geschmack akzeptieren. Dabei reichen schon kleine Portionen, um das Kind an den Geschmack zu gewöhnen – dies sogar nachhaltig: Fast alle Säuglinge mochten das zunächst abgelehnte Gemüse 9 Monate später immer noch. Und selbst 2/3 der Kinder schmeckte es noch im Alter von 6 Jahren.
Während man also schon früh eine breite Palette an natürlichen und frischen Nahrungsmitteln einführen sollte, ist bei industriell hergestellten Fertigprodukten Vorsicht geboten. Sie sind häufig gewürzt oder mit Aromastoffen versehen und können die geschmacklichen Vorlieben von Kindern negativ beeinflussen. Wer als Kleinkind nur den stark gezuckerten und aromatisierten Bananenquark isst, gewöhnt sich daran. Ein selbstgemachter Joghurt mit frischen Früchten schmeckt dann im Vergleich einfach fad.
Zwar ist der IQ durch die Ernährung kurzfristig nicht zu beeinflussen. Allerdings lässt sich die kognitive Leistungsfähigkeit von Kindern in der Schule durchaus positiv beeinflussen. Dies zum Beispiel, wenn sie morgens gesund frühstücken.
Doch nicht nur das: Verschiedene epidemiologische Studien haben gezeigt, dass die frühkindliche Ernährung auch bei der Ausbildung von Allergien eine Rolle spielt. Entgegen früheren Annahmen trainiert der frühzeitige Kontakt mit potenziellen Allergenen das noch unausgereifte kindliche Immunsystem und verhindert so spätere, überschiessende Fehlreaktionen. Je vielfältiger ein Kind also isst, desto besser ist es vor Allergien geschützt.